DIE ENTSCHEIDUNG, WELCHES MEDIUM EIN KÜNSTLER ODER EINE KÜNSTLERIN WÄHLT, UM SICH AUSZUDRÜCKEN, IST IMMER EINE SEHR PERSÖNLICHE. IN DER MALEREI STEHEN TRADITIONELL DIE AUF PIGMENTEN BASIERENDEN TECHNIKEN MIT VERSCHIEDENEN BINDEMITTELN, WIE DAS FRESKO, DIE ÖL- ODER TEMPERAMALEREI, DIE GOUACHE, ODER DAS AQUARELL UND DIE SYNTHETISCHEN ACRYLFARBEN ZUR VERFÜGUNG. DOCH ELFI BAUMGARTNER WÄHLT VON ANFANG AN: DIE WOLLE.
AUCH SIE VERWENDET PIGMENTE, MIT DENEN SIE IHRE WOLLEN SELBST FÄRBT UND DADURCH IN DER TRADITION DER ALTEN MEISTER UND AUCH HEUTIGER BEDEUTENDER MALER STEHT, DIE IMMER IHRE FARBEN SELBST HERSTELLTEN UND IMMER NOCH HERSTELLEN.
Und genau diese Suche nach der künstlerischen Freiheit war der Grund, warum sie sich während ihres Studiums an der damaligen Akademie für angewandte Kunst, der heutigen Universität für angewandte Kunst, von der Grafik und dem Entwerfen von Stoffdrucken der Gobelinweberei zuwandte. Ausschlaggebend dabei war vor allem Josef Schulz, der damalige Assistent an der Meisterklasse für Mode und Textil von Gertrude Höchsmann. Nach Baumgartners eigenen Aussagen war er für sie die prägende Künstlerpersönlichkeit, von dem sie aber auch die technische Ausbildung, vom Färben der Wollen bis zur Ordnung des Arbeitsmaterials, erhielt. Ihre Diplomarbeit entstand unter Schulz 1970 in der Meisterklasse für Malerei von Carl Unger.
“…denn ‘gewebte Farbe’ sieht und tastet man zugleich. (…) Eine uneben ungleichmäßige Landschaft winziger Farbkuppeln und farbiger Schattentäler erblickt man; den hüpfenden Puls des farbigen Fadens, den die schöpferische Hand geführt.”